Nachdem Freitagabend letzte Woche durch einen aufmerksamen Angler zahlreiche tote Fische am Ufer gemeldet wurden, stand der Teich bis Samstagmorgen unter Beobachtung. Leider fielen die Sauerstoffwerte weiter ins bodenlose, womöglich aufgrund des warmen Wetters und der örtlichen Gegebenheiten.
Armdicke und über einen Meter lange Aale versuchten auf den Sandbänken aus dem Gewässer zu fliehen um irgendwo Sauerstoff zu bekommen. An vielen Ecken lagen große Hechte, Giebel und Schleien, vermutlich schon einige Tage tot. Aasgeruch lag in der Luft. Die Messungen der Gewässerwarte, die mit Wathose um das Gewässer wateten, ergaben Gewässerbereiche ohne Sauerstoffanteile im Wasser. Schnell wurde klar, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden mussten.
In Absprache mit dem Landkreis Ammerland konnte der SFV Apen das Gelände mit Booten und Pumpen betreten, um weitere schadhafte Auswirkungen zu verhindern. Durch die Feuerwehr Apen wurden über zwei große Tragkraftspritzen das Wasser umgewälzt. Weiter wurden vom Fischereiverein Scheps kurzerhand ein solarbetriebenes Schaufelrad und eine aggregatbetriebene Pumpe beschafft und im Teich installiert. Diese Gerätschaften wurden von den Schepsern auf der letzten Lachsbesatzgemeinschaftssitzung vorgestellt und den anderen Vereinen im Notfall angeboten, was nicht selbstverständlich ist. Dies zeigt jedoch die sehr gute Zusammenarbeit mit den anderen ehrenamtlichen Kräften wie Feuerwehr und Fischereivereinen im Ammerland.
Nebenher wurden von Vereinskameraden die toten Fische per Stand-Up-Paddle-Board aus dem Gewässer entfernt und die dicken Aale mit dem Kescher eingefangen und umgesetzt.
Jan Volkmann, 2. Vorsitzender und Jörn Krieger, 1. Vorsitzender betonten die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Solche Aale, die man glücklicherweise größtenteils retten konnte, habe man noch nicht gesehen.
Nachdem sich die Werte ein wenig entspannt hatten, konnte die Feuerwehr am Samstagabend aus dem Einsatz losgelöst werden. Die Pumpe und das Wasserrad des Schepser Vereins laufen jedoch noch einige Tage weiter. Es werden weiterhin Messungen durchgeführt und die Pumpen kontrolliert. Am Sonntag zeigte sich bereits, dass der dauerhafte Einsatz dieser beiden Gerätschaften Wirkung zeigt und, dass das Wasser mit Sauerstoff weiter angereichert wird.
Insgesamt wird vermutet, dass das Fischsterben bereits einige Tage vorher eingesetzt hat und gerade die kleineren Fische von den Vögeln als Nahrung aufgenommen wurden. Da vor dem 16.06 eines Jahres aufgrund der Vorgaben der Verordnung über das Naturschutzgebiet Aper Tief ein Angelverbot bestand, wurde das Fischsterben erst verspätet bemerkt. Glücklicherweise konnten jedoch noch einige Fische umgesetzt und gerettet werden. Kleinere Barschschwärme haben ebenso überlebt. Ob und inwieweit der gute Rotfederbestand oder andere Weißfischbestände wie größere Karpfen oder Giebel überlebt haben, werden erst die kommenden Monate zeigen. Ob und in welcher Form ein zusätzlicher Besatz stattfindet, wird noch geklärt, dafür muss erst das Schadensausmaß beziffert werden.
Um zukünftige Fischsterben in diesem Teich zu verhindern, muss auf natürlichem Weg Sauerstoff in das Gewässer eingebracht werden. Dies kann bei einem Gewässer dieser Größe größtenteils nur über den Wind erfolgen, welcher jedoch auch an das Gewässer ankommen muss. Hier werden mit der Unteren Naturschutzbehörde in den kommenden Wochen Gespräche geführt.
Der SFV Apen bedankt sich bei allen Helfern, dem FV Scheps und den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Apen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass derzeit am Teich nicht geangelt werden kann.
Durch das Fischsterben in den vergangenen Jahren wird deutlich, dass sich der SFV Apen in seinen Gewässern klimabedingt auf weitere Fischsterben einstellen muss. Der fast vollständig vor Ort vertretende Vorstand, aber auch die anwesenden Helfer, haben bereits am Gewässer entschieden, dass ähnliche Geräte auch für den SFV Apen beschafft werden müssen. Hierzu werden Angebote eingeholt, aber auch Fördermöglichkeiten geprüft.
Hier findet ihr die Fotos zu diesem traurigen Ereignis: Klick!